Interview mit Bernadette Märkli anlässlich ihrer Pensionierung

Bernadette ist seit 2017 Nachtwache im APH Riva und darf sich heute, nach vielen Jahren der Hingabe und Fürsorge, in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Bernadettes Leidenschaft für die Pflege begann in ihrer Kindheit, als sie selbst im Krankenhaus lag und die liebevolle Betreuung des Pflegepersonals erlebte. Diese Erfahrung prägte sie und motivierte sie dazu, anderen dieselbe Kreativität, Liebe und Fürsorge zu schenken, die sie selbst erfahren hatte.

Ihre Karriere führte sie durch verschiedene Stationen, von der Intensivstation über die Spitex bis hin zur Nachtarbeit bei uns im AHP Riva. Trotz einiger Herausforderungen wie der technischen Umstellungen und neuen anspruchsvollen Bedingungen in der Arbeitswelt der Pflege behielt Bernadette stets ihre Leidenschaft und ihren Einsatz für die Pflege bei.

Nun, da sie sich in den Ruhestand begibt, plant Bernadette neue Abenteuer, darunter das Betreiben eines Bed & Breakfasts mit ihrem Mann und das Entdecken neuer Reiseziele.

Wir freuen uns nun über das Interview mit Bernadette Märkli anlässlich ihrer bevorstehenden Pensionierung!

Liebe Bernadette, was hat dich dazu bewegt, eine Karriere in der Pflege zu verfolgen, und was waren deine wichtigsten Erfahrungen während dieser Zeit?

Meine Motivation, eine Karriere in der Pflege zu verfolgen, wurde von einer Kindheitserfahrung geprägt, als ich mit 9 Jahren wegen einer Blinddarmerkrankung eine Zeit lang im Krankenhaus war und sich das Pflegpersonal so herzlich um mich gekümmert haben. Das hat mich sehr beindruckt und es inspirierte mich, ebendiese die Kreativität, Liebe und Fürsorge, die ich damals erfahren durfte, für als Beruf weiterzugeben. Und diese Motivation hat sich nie geändert.

Ich habe 1975 eine Ausbildung zur Spitalgehilfin im Spital St. Gallen absolviert und anschliessend ein Jahr auf der Intensivstation im Kantonsspital gearbeitet. Danach habe ich eine 2-jährige Ausbildung beim Schweizerischen Roten Kreuz für Langzeitpflege (FA SRK) gemacht. Und mein Pflichtjahr habe ich in der Höhenklinik in Walenstadtberg absolviert. Später hat es mich in die Spitex gezogen, wo ich viele Jahre gearbeitet habe. Ab 1997 war als Nachtwache in einem Altersheim in Mels tätig. Zusätzliche absolvierte ich berufsbegleitend die Lehrschule für Alltagsgestaltung. In dieser Funktion habe ich gearbeitet, aber nebenher auch noch Kurse besucht, die für die Arbeit als Nachtwache notwendig waren. 2017 habe ich dann als Nachtwache im Riva begonnen.

Was waren denn einige besondere Herausforderungen oder Erfolge während deiner Arbeit in der Pflege?

Ich habe die Arbeit in der Pflege sehr genossen, insbesondere die Zeit bei der Spitex, wo ich schöne Erlebnisse hatte und eine sehr gute Zusammenarbeit erlebt habe. Die Atmosphäre war immer persönlich und familiär, was meine Arbeit besonders bereichert hat.

Allerdings gab es auch Herausforderungen, denen man sich damals auch stellen musste. Die Beschaffenheit einiger Häuser und Wohnungen, in denen wir tätig waren, war teilweise sehr einfach, was die Arbeit erschwerte. Von externen WC’s, Kaltwasseranschlüssen bis hin zu anderen technischen Schwierigkeiten war es oft notwendig, zusätzliche Zeit und Aufwand zu investieren, um die Bedürfnisse unserer Patienten zu erfüllen. Besonders einprägsam war einmal eine Situation im Winter, wo wir einen Patienten mit dem Hornschlitten zum Krankenwagen bringen mussten, weil eben der Krankenwagen nicht in das entlegene und verschneite Zuhause eines Patienten gelangen konnte.

Trotz dieser Herausforderungen habe ich meine Arbeit in der Pflege immer gerne gemacht und ich würde jederzeit wieder diesen Beruf wählen. Die Liebe zur Pflege und die Freude, anderen Menschen zu helfen, haben mich stets motiviert und erfüllt.

Eine der größten Herausforderungen, der ich mich während meiner Zeit in der Pflege stellen musste, war die Umstellung auf den Computer. In den 1980er Jahren war die Technologie noch nicht so fortgeschritten wie heute, und der Übergang von einer kleinen Karteikiste, in der wir unsere Rapporte besprachen und notierten, zu einem Minicomputer war eine enorme Veränderung. Die Telefonie erfolgte mit riesigen Telefonen, und alles musste penibel auf den Karteikarten festgehalten werden. Mit der Einführung des Computers änderte sich nicht nur die Arbeitsweise, sondern auch die Regelungen für die zeitliche Betreuung wurden komplizierter und anstrengender. Jede Arbeit musste sorgfältig eingetragen werden, und es gab klare Zeitlimits, die eingehalten werden mussten.

Trotz all dieser Veränderungen und Herausforderungen habe ich meine Arbeit in der Pflege stets mit Leidenschaft und Engagement ausgeführt und bin stolz darauf, einen Beitrag zur Unterstützung und Betreuung älterer Menschen geleistet zu haben – bis heute.

Bis heute, nun verabschiedest du dich in den Ruhestand. Was steht für diesen neuen Zeitabschnitt an?

Nun, ich bin verheiratet und habe drei Kinder, bin auch zweifache Oma. Seit 10 Jahren betreibe ich Lion-Dance. Mir gefällt die Musik, und das Beste daran ist, dass man dafür keinen Mann braucht. Früher haben wir in der Gruppe auch kleine private Aufführungen gemacht.

Für meine Pensionszeit habe ich ein paar Schwerpunkte. Mein Mann geht im Dezember ebenfalls in den Ruhestand. Wir werden uns um unser Haus kümmern, tanzen gehen und natürlich reisen. Aber mein grosses Ziel und mein Traum ist es, mit meinem Mann ein Bed & Breakfast zu eröffnen, da wir einige Zimmer im Haus freihaben und diese für Feriengäste gerne vermieten möchten. Ich bilde mich gerne weiter oder gehe auch alleine auf Reisen oder mit meinen Kolleginnen. Unsere nächste Reise führt mich mit meiner ehemaligen Sprachgruppe demnächst nach Granada.

Und im Riva – wie hast du die letzte Zeit im Riva wahrgenommen?

Für mich war das letzte Jahr schon intensiv. Ich habe immer sehr gern gearbeitet und konnte dabei den Überblick behalten, was mir ein Gefühl der Erfüllung gab. In den letzten Monaten habe ich dann weniger gearbeitet, auch ein bisschen der Gesundheit wegen und aufgrund familiärer Verpflichtungen. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass es schwieriger wird in einem kleinen Pensum den Überblick in der Arbeit zu behalten und die Verantwortung dabei zu übernehmen.

Was möchtest du der nachfolgenden Generation, die den Pflegeberuf erlernen möchte, mit auf den Weg geben?

Ich würde ihnen raten, sich auf stetiges Lernen einzustellen. Der Pflegeberuf verändert sich ständig, und es ist wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ausserdem sollte man sich bewusst sein, dass Pflege oft auch bedeutet, in der Nacht zu arbeiten. Ich selbst war in der Nacht viel am Bett tätig, und das hat mir persönlich eine ganz andere Perspektive auf den Beruf gegeben.

Platz für deine Worte, dein Wort – deine Bühne, wenn du magst!

Ich hatte eine sehr gute Zeit im Riva, gerade nach dem Wechsel als ich hier anfing habe ich mich schnell wohlgefühlt. Die Arbeit in der Nacht hat mir grosse Freude bereitet, eben wegen der Ruhe und der intensiven Zeit für die Bewohnenden im Nachtdienst.

Wir danken Bernadette für ihre unermüdliche Arbeit und wünschen ihr alles Gute für diesen neuen Lebensabschnitt!

 

 

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